Dieter Schiele

Dieter Schiele wurde am 11. März 1950 in Frankfurt am Main in eine Künstlerfamilie hineingeboren. Sein Vater war von Beruf Musiker;  eng verwandt ist Dieter Schiele mit dem österreichischen Expressionisten Egon Schiele.

Schon als Kind verbrachte Dieter Schiele seine freie Zeit am liebsten damit, die Tiere aus dem heimischen Wald zu malen und zu zeichnen. Zunächst kam er jedoch dem Wunsch seines Vaters nach und wurde Schriftgießer. Seine weitere Entwicklung als Bauzeichner und Bautechniker kam seiner eigentlichen Berufung als Maler schon näher.

Mit 27 Jahren beschloss Dieter Schiele, sich ganz der Malerei zu widmen. Seine Hauptmotive sind Jagd, Tiere und Pferde. Einen besonderen Bezug hat er zu seinem Hobby, der Falknerei.

Schon Ende der siebziger Jahre malte Dieter Schiele im Auftrag von Mitgliedern führender Familien aus Saudi-Arabien und den Vereinigten Emiraten. Auch im europäischen Raum wurden schnell adlige Familien und Fürstenhäuser seine interessierten Kunden.

Ausstellungen mit großen Besucherzahlen fanden unter anderem statt in Frankfurt, Dortmund, Essen, Hannover und München. Auch im Ausland konnte Dieter Schiele seine Bilder erfolgreich ausstellen, so zum Beispiel in Paris, Brüssel, Genf, Stockholm, Abu Dhabi und Riad.

1998 wurde Dieter Schiele mit dem Kulturpreis des Deutschen Jagdschutzverbandes ausgezeichnet.

Zur Technik seiner Bilder sagt Dieter Schiele: „Man nennt es altmeisterliche Kunst. Es ist die Anwendung der Öl-Lasurmalerei. Sie geriet mit dem Beginn der impressionistischen Malerei fast in Vergessenheit. Warum? -Weil nur die alten Meister sich die Zeit genommen haben, bis zu siebzehn Schichten Farbe aufzutragen. Jede Schicht muss vollkommen getrocknet sein. Jeder Pinselstrich muss, weil er durchscheint, genau wieder an die richtige Stelle gesetzt werden.“

In den Bildern von Dieter Schiele steht oft das ungezähmte, wilde Tier im Mittelpunkt, das erhobenen Hauptes, in aller Stille und voller Würde, mit aller Selbstverständlichkeit dem Betrachter entgegenblickt.  Der Künstler sagt dazu: „Seine majestätische Haltung und sein direkter Blick lassen in mir das Gefühl seiner Überlegenheit und seiner Unabhängigkeit aufsteigen. Es ist die innere Freiheit des Tieres, die sich mir aufdrängt und der farblich zum Körper des Tieres abgestimmte Hintergrund, das Eingebettetsein in den ursprünglichen Lebensraum, lenken den Blick des Beobachters nicht vom Wesentlichen ab.“

Beim Betrachten der Bilder ist es nicht möglich, sich im Nebensächlichen zu verlieren und doch ist auch das Nebensächliche dem Blick des Malers nicht entgangen. Es sind der Blick des Tieres, die angespannten Sehnen und Muskeln, die Sprungbereitschaft oder das in sich ruhende Tier, das vertraut, die die Aufmerksamkeit fesseln und die den Betrachter konzentriert zum Mittelpunkt des Bildes blicken lassen.

Über seine große Leidenschaft Afrika sagt Dieter Schiele: „Der afrikanische Sternenhimmel, der Duft, die Melodie der vielseitigen Landschaften, die Laute der Tiere – das alles hat mich in seinen Bann gezogen. Leider sind die Wochen in Afrika immer zu kurz, um die einzigartige Natur zu studieren und zu genießen. Was bleibt, sind die Träume, die tollen Erlebnisse und die Sehnsucht, Wiederzukommen.

Das Wichtigste aber ist für mich das Malen in der echten Wildnis. Tiere in atemberaubender Nähe, zu Fuß erpirscht mit Staffelei und Pinsel in einer ursprünglichen Natur – das ist es, was ich gerne auf die Leinwand bannen möchte. Von den auf den Fotografien gezeigten Tieren habe ich den ersten Elefanten bis auf 11 Meter herankommen lassen. Das zweite Tier, das ich zunächst von vorne auf mich zukommend gemalt hatte, konnte ich bis auf acht Meter an mich heran lassen – mein Freund und Berufsjäger Felix musste aber zunächst die Kamera mit dem Gewehr vertauschen, da es doch sehr eng wurde. Der junge Bulle wollte seine ganze Stärke zeigen und hatte seinen Rüssel schon stark aufgeblasen, um seine Macht zu demonstrieren. Erst als er etwas abgedreht hatte, konnte Felix fotografieren. Die Elefantenbullen im Buschmannland im Norden Namibias haben nichts mit den halbzahmen Tieren der Nationalparks gemeinsam… Derartige Erlebnisse haben mir sehr viel für‘s Malen gebracht!“

Dieter Schiele ist Realist; er hat sich die Natur vertraut gemacht und sein Leben danach eingerichtet. Seine Arbeit ist zugleich sein Leben und Ausdruck seiner Liebe und Dankbarkeit gegenüber den Dingen, die ihn umgeben.

Seine großartige Erfahrung gibt Dieter Schiele in Zeichen- und Malseminaren weiter.